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Abgelaufen

Diese Ideen haben wir nicht zu vollwertigen Maßnahmenplänen entwickelt. Vielleicht finden Sie aber hier trotzdem nützliche Anregungen oder Ansätze für weitere Ideen, die Sie nutzen oder anpassen können, um Ihre Station zu einem sichereren Ort zu machen. Wenn Anregungen aus dieser Aufstellung dazu führen, dass auf Ihrer Station etwas passiert, dann teilen Sie uns das doch bitte über das  forum mit.

1

Fürsorglich, wachsam & aufmerksam

Das Personal sollte dazu ermutigt werden, fürsorglich wachsam und aufmerksam zu sein. 49 Suizidversuche (20 % der Fälle) konnten vereitelt werden, weil Mitarbeiter aktiv eingriffen , z. B. in der Toilette nachsahen, wenn ein Patient zu lange brauchte, das Zimmer kontrollierten, wenn sie außergewöhnliche Geräusche hörten, etc.
Die Teammitglieder sollten bei der Schichtübergabe regelmäßig daran erinnert werden, dies zu tun.
Diese Fakten sollten auch an neue Mitarbeiter weitergegeben werden, vielleicht zusammen mit einigen Beispielen, wie Suicide auf diese Weise auf der Station verhindert werden konnten.

2

Klare Aussagen zum Thema Ausgang/Entlassung

Wenn man Patienten den Ausgang bzw. die Entlassung verweigert oder ihnen das Rauchen verbietet, führt das oft zu aggressivem Verhalten.
Schulungen, um diese Situationen zu meistern und effektive, strukturierte Grenzen zu setzen, z. B. welche Abläufe vor einer Entlassung eingehalten werden müssen, Erklärungen für Patienten, warum sie nicht entlassen werden/rauchen dürfen, statt einer kurz angebundenen Ablehnung.
Eine Reihe von Antworten parat haben, die je nach Frist bis zur Entlassung des jeweiligen Patienten variieren.
Eventuell übergreifende Strategien entwickeln, z. B. klare Kriterien für die Entlassung festsetzen und diese bei der Aufnahme sowie bei jeder Visite vermitteln.
Das gleiche gilt auch für Ausgänge.

3

Verhaltenstraining zum respektvollen Umgang mit Patienten oder Respektbeauftrager

Schulung in Umgangsformen und Patientenfürsorge.
Jederzeit höflich und respektvoll bleiben, ganz gleich, wie sich der Patient verhält. Training der verbalen Fähigkeiten bei Konfrontationen, eventuell Verhandlungskompetenz und Strategien verbessern. Optimierung des respektvollen Verhaltens.
Immer Rücksichtnahme auf höchstem Niveau.
Rücksicht bei Maximallautstärke.
Rücksicht bei allen Funk- und TV-Kanälen.
Eine Respekt-Skala könnte aufgestellt werden, eine hierarchische Abstufung. Vor allem zu Umgangsformen.
Formen der höflichen Anrede.
Mit Namen.
Bitte und danke sagen.
Wiedererkennen.
Kleines Video über Anklopfen im Büro mit höflicher und unhöflicher Antwort.
Gefühle in den Griff bekommen und nicht frustriert reagieren.
Nicht schreien.
Keine Befehle erteilen.
Keine Demütigungen.
Regeln aufstellen für: Patientenfürsorge, Umgangsformen auf der Station, mehr Rücksichtnahme, Respektbezeugungen, Beschwichtigung von Beziehungen und gegenseitiger Beeinflussung, reibungslose Abläufe. Einen „Respektbeauftragten“ aus dem Personal und aus der Patientengruppe ernennen.
Oder einen „Respektwächter“; der Schwachpunkte in einem frühen Stadium aufzeigt, um das Abrutschen vom Standard zu vermeiden.
Einen Patienten zum „Respektbeauftragten“ wählen.

4

Klinische Supervision

Strukturierte klinische Supervision (Praxisberatung).
Supervision beim gemeinsamen Mittagessen (Essen gestellt). ODER: Dem Stationspersonal Praxisberatung im Rahmen eines Arbeitsmodells mit spezifischer Struktur zur Verfügung stellen. Ein Beraterteam für klinische Supervision aus Freiwilligen/Vorgesetzten zusammenstellen.
ODER: Unterstützungsgruppe für das Team:
Alle 14 Tage Gruppensitzungen, bei denen sich Stationsleiter und Teammitglieder treffen, um Hilfe/Ratschläge/Unterstützung auf allen Ebenen anbieten.
Das kann auch für ein positives Arbeitsklima sorgen.

5

Mit positiven Aussagen beginnen

Die Mitarbeiter sagen in jeder Schicht beim ersten Zusammentreffen mit einem Patienten etwas Positives über ihn.
Die Teammitglieder sollten den Patienten möglichst viele Komplimente machen. Dadurch fühlen diese sich beachtet und geschätzt.
Man könnte eine Wortsammlung zusammenstellen, Anregungen für mögliche Komplimente und wie man sie einsetzt.
Wichtig ist, dass diese Komplimente nie aufgesetzt oder gönnerhaft klingen.

6

Sich an positive Momente erinnern

Eine neuere psychologische Studie zeigt auf, dass positives Denken die emotionale Belastbarkeit in kritischen Momenten stärkt.
Deshalb sollten sich alle Teammitglieder am Ende des Tages mindestens 3 positive Dinge ins Gedächtnis rufen, die während ihrer Schicht passiert sind, und diese eventuell sogar der ablösenden Schicht berichten.
Enge Verbindung zu „wertschätzende Kommunikation“, kann zusammengelegt werden.

7

Nachbewertung von Eindämmungsmaßnahmen

Einführung einer Nachbereitungsroutine als Mittel zur Einschätzung von Konflikten und deren Eindämmung. Dabei Einbeziehung von Varianten innerhalb von Kliniken zur Verbesserung der Bewertungen und der Aufstellung von Regeln.
In den USA wurden solche Informationen teilweise publik gemacht, um einen Wettbewerb zwischen den Stationen zu erzeugen, den Einsatz von Begrenzungsmaßnahmen zu reduzieren.
Möglicherweise strukturierte Bewertungsvorgaben oder Formulare an die Hand geben, die beim Schichtwechsel oder bei Visiten ausgefüllt werden müssen Nachbewertung von Begrenzungsmaßnahmen, Vorbeugung, Krisenmanagement, Krisenplanungen, Sicherheitsbewertung.
Eine Alternative wäre ein klinikweites Auswertungsgremium.
Anschub von außen, um es auf formaler Ebene zu halten. Die Argumentationslinien darlegen, um die Sicht anderer einzubeziehen. Das sind möglicherweise wichtige Elemente.
Innerhalb der Station anordnen - ist es wahrscheinlich schon, wird aber oft nicht eingehalten.

8

Gegenseitige Hilfe

Wichtige „was tun, wenn ...“-Poster, z. B. „wenn Sie sehen/stark vermuten, dass ein anderer Patient sich selbst verletzt, informieren Sie umgehend eine Pflegende“ oder „wenn ein Patient zusammenbricht ...“ etc.

9

Einführung neuer Patienten

Geben Sie allen neu aufgenommenen Patienten eine Einführung, die ihnen die Stationsregeln, die gesetzten Grenzen sowie die Konsequenzen bei Regelübertretungen aufzeigt. Genauere Kenntnis und gutes Verständnis aller Regeln könnten für einen Rückgang der herausfordernden Situationen sorgen, die sonst vermehrt auftreten würden. Bei Aufnahme auf das Poster „Unsere gegenseitige Erwartungen“ aufmerksam machen? In die Maßnahme „ Gegenseitiger Erwartungen“ aufgenommen?

10

Zeitplan

Stellen Sie einen detaillierten Zeitplan für Routineabläufe auf. Als zweite Maßnahme bietet sich ein vollständiger, genauer Zeitplan an. Darin sollten nicht nur die Aktivitäten vermerkt sein, sondern auch die Uhrzeiten für Mahlzeiten, Medikamentenausgabe, Aufsteh- und Bettzeiten (sollte auch in den Stationsregeln aufgeführt sein unter Berücksichtigung von Tag-Nacht-Umkehr und schädlichen Auswirkungen). Pünktlichkeit ist wichtig und ein Zeichen von Effizienz. Hilfe beim Aufstehen und Ins-Bett-Gehen. Tägliche Aktivitäten zur Unterstützung des psychischen Wohlbefindens.
Gymnastikprogramm.

11

Rezeptbuch

Sammeln Sie aus sämtlichen Quellen besonders intelligente Antworten und Sätze, die allen als Hilfestellung dienen können.
Dabei sowohl Situationen, die Ärger oder Gereiztheit auslösen, in Betracht ziehen wie angstauslösende Vorkommnisse.

12

Steuerung der sozialen Stimmung

Sorgen Sie auf der Station durch Geschenke, kleine Überraschungen, positives Feedback, Erfrischungen, unterhaltsame Bemerkungen und Humor für gute Stimmung und gute Laune.
Beginnen Sie damit in der Frühe und versuchen Sie, gegenläufige Ereignisse zu verhindern.
Bemühen Sie sich besonders zum Zeitpunkt des Weckens und Aufstehens.
Normalerweise kommt die gute Laune im Laufe des Morgens in Fahrt, und das sollten wir aktiv unterstützen.
Schlechte Laune entsteht vor allen Dingen abends, eine Tatsache, der es effizient entgegenzuwirken gilt.
Erkennen Sie Anstrengungen und Erfolge an, machen Sie Komplimente, bemerken Sie kleine Fortschritte oder Veränderungen, Lächeln, Großzügigkeit, gegenseitige Unterstützung bei den Patienten. Wahrscheinlich ist auch deswegen ein positiver Austausch beim Personal so wichtig.
Um die Batterie aufzuladen.
Die gute Laune vom Büro hinaus in die Station tragen.

13

Schulungen Alkohol/Drogen

Maßnahmen zur Reduzierung von Alkohol- und Drogenmissbrauch, Schulung, Poster, vielleicht eine konkrete Kampagne oder kurze Interventionen zur Motivation und Befragung.
Schulung zum Thema Alkohol/Drogenkonsum.
Vorgeschriebene Gespräche mit Patienten.

14

Aktivipedia

Stellen Sie einen Leitfaden, ein Handbuch oder ein Glossar mit Ideen zu Gruppenaktivitäten zusammen.
Bereitstellung einer Aktivitätendatenbank/-lexikon mit Veranstaltungsplänen und notwendigen Druckvorlagen sowie einer Liste der benötigten Ausstattung, eines Aktivitätenwagens mit dem jeweiligen Zubehör in Kisten, einer Liste mit Vorschlägen, künstlerischen Materialien, einer Playstation und Spielen etc.
Alle Elemente müssen einen Sinn und Zweck haben, den das Personal den Patienten erklären kann.
Verbesserung von Urteilsvermögen, sozialen Fähigkeiten, Kooperation mit anderen, Konzentration, Laune, Aktivierung etc. In Kisten oder auf einem Rollwagen präsentieren, eventuell mit PS3 oder http://www.starwards.org.uk .
Stellen Sie modulare Aktivitäten-Kisten mit Anweisungen und Ausstattung zur Verfügung.

15

Reaktionen unterdrücken

Schulungen, um nicht ärgerlich oder ängstlich zu reagieren.Der Schlüssel zur Kontrolle der Emotionen liegt im Umgang mit verbaler Aggression.
Stressresistenz, Management von Angstgefühlen, Wut- und Angstkontrolle.
Eventuell Konfrontation mit einem Video, in dem man von einer Person beschimpft wird.
Im Vorfeld herausfinden, welche Beleidigungen verletzend sind, und ein Plan, wie man darauf reagiert. Wo liegt die eigene Verletzlichkeit?

16

Antimobbing-Strategie

Antimobbing-Strategie, regelmäßige Aufforderungen zum Melden von Mobbingsitutationen, klare Ansagen, dass Mobbing nicht geduldet wird, effektive Prävention bezüglich Bedrohungen und Angstmachen.
Spannungen abbauen und Vorfälle reduzieren.

17

Positive Eigenschaften/Stärken fördern

Aggressive Patienten richten sich nach einer eigennützigen nativen Theorie aus (bewerten sich positiver als sie glauben, dass andere sie bewerten).
Fordern Sie Mitarbeiter und Mitpatienten zur Bewertung anderer Patienten auf. Stellen Sie ihnen dabei ein Glossar positiver Adjektive zur Beschreibung anderer zur Verfügung.
Kann die Vorstellung darüber, wie andere die eigene Person beurteilen, verbessern, was ein weniger aggressives Verhalten nach sich ziehen könnte.
Vielleicht gesondert auf einer Karte notieren: „Meine Stärken aus der Sicht der anderen“.
Können wir eine Glossar potenzieller Adjektive zusammenstellen, aus denen sich die Patienten die passendsten heraussuchen?

18

Mitarbeiter-Nachbesprechung

Nachbesprechungen mit den Mitarbeitern 3 Tage nach einem aggressivem Vorfall, fokussiert auf die Gedanken und emotionalen Reaktionen der Mitarbeiter. Programm zur gegenseitigen Unterstützung für Pflegenden. Nach herausfordernden Situationen und Aggressionen erhalten die Mitarbeiter Gelegenheit, darüber zu reden, und werden von Kollegen moralisch unterstützt. Jeden Monat wird ein Teammitglied zum Beauftragten für mit Gewalt und Aggressionen konfrontierte Kollegen bestimmt.
Seine Aufgabe ist es sicherzustellen, dass die betroffenen Mitarbeiter alles gut verarbeitet haben.
Er muss sich nach ihrem Befinden erkundigen, nachfragen, ob sie über den Vorfall reden wollen, und ihnen auf Wunsch seine Hilfe und Unterstützung anbieten. Das ist nicht automatisch mit aufwendiger Mehrarbeit für den Beauftragten verbunden, weil es in den meisten Fällen ausreicht, die Person nach ihrem emotionalen Zustand zu befragen.
Es ist aber auf jeden Fall eine teambildende Maßnahme.

19

Ratschläge zum Stressabbau

Bereitstellung von DVD/Buch/Podcast über Stressabbau, Entspannungstechniken und Optimierung der kognitiven/emotionalen Selbstkontrolle nach Schichtende.

20

Patienten-Newsletter

Stationen könnten einen Patienten-Newsletter mit Unterhaltung wie Kreuzworträtseln und Sudoku gegen Langeweile herausgeben und gemeinsam mit den Patienten nach einem Namen suchen, Artikel aufsetzen, Rezepte, Fotos, Zeichnungen liefern etc. Es reicht, ein A4-Dokument zu erstellen, aber die kreative Zusammenarbeit von Personal und Patienten ist eine nette Art, auf beiden Seiten eine positive Einstellung füreinander zu fördern.

21

Pausen erbeten

Bitten Sie sich Pausen aus. Setzen Sie bestimmte Zeiten fest, an denen das Personal für nicht absolut dringliche Anfragen nicht zur Verfügung steht. Damit schaffen Sie sich Freiraum für andere Aufgaben und sind anschließend umso aufnahmebereiter und verständnisvoller für die Bitten der Patienten.

22

Tagesablauf eines Patienten

Erstellen Sie eine Tages-/Wochen-/Monatsbeschreibung über das Leben eines Patienten, damit die Teammitglieder seine Perspektiven besser verstehen.
Auch andere Medien wie Zeichnungen können in Betracht gezogen werden.

23

Reduzieren

Reduzieren und eliminieren Sie einige der begrenzenden Maßnahmen - verschlossene Türen, Isolierung?

24

Frustrationsbriefkasten

Ein verschlossener Frustrationsbriefkasten, in den Teammitglieder (anonym oder nicht) Notizen über ihre Frustrationen und über Hindernisse für eine effiziente  Pflege einwerfen können.
Ein solches Instrument kann sich als praktisch erweisen, damit die Mitarbeiter auf unkomplizierte, schnelle Art ihre Frustrationen handgeschrieben oder getippt loswerden können, ohne Formulare ausfüllen oder andere Wege beschreiten zu müssen, bei denen Wartezeiten anfallen (was demotivierend wirken oder dazu führen kann, dass sie ihr Anliegen vergessen).
Wer seine Frustrationen schnell formulieren kann, fühlt sich vermutlich auch sofort besser.
Die Stationsleiter können die Box wöchentlich leeren und die Notizen lesen und kommentieren.

25

Patienten-Tagebücher

Die Patienten auffordern, ein Tagebuch mit ihren Gedanken und Empfindungen zu den Konflikten zu führen, in die sie verwickelt waren. Auf diese Weise können sie ihre private Ansicht darüber ausdrücken, wie der Konflikt zustande kam und beigelegt (oder auch nicht) wurde und was sie hätten anders machen können.

26

Lob verschreiben

Verschreiben Sie eine Minimaldosis Lob.
Zur „Ausgabe“ zusammen mit den Medikamenten?
Diese Maßnahme könnte auch dazu führen, dass Ablehnung von Medikation seltener vorkommt.
Die beste Medizin: Lob, Komplimente und Freundlichkeit. Möglichst aufrichtig und ernsthaft formulieren. Motivieren Sie auch die Patienten, untereinander positiver zu sein. Auch hier ein Glossar mit positiven Ausdrücken zusammenstellen, besonders im Hinblick auf die am stärksten erkrankten und herausfordernden Patienten.

27

Lesezirkel

Ein Buchclub, bei dem Team und Patienten sich in der Woche den gleichen Lesestoff vornehmen, eine Kurzgeschichte, einen Artikel oder ein Gedicht, um den Zeitaufwand gering zu halten.
Das Material sollte am Stationsbüro oder sonstwo zentral ausliegen, damit jeder Interessent es lesen kann, auch wenn er später nicht an der Diskussion teilnehmen möchte. Ein gutes Mittel, um Engagement und Austausch zwischen Personal und Patienten zu fördern und den Patienten der Station eine zusätzliche Aktivität zu bieten. Der Zirkel könnte in regelmäßigen Abständen abgehalten werden (jede oder jede zweite Woche), wobei das Gelesene besprochen und eine neuer Stoff ausgewählt werden kann.

28

Maximale Auswahl

Bemühen Sie sich, den eingewiesenen Patienten überall dort Auswahlmöglichkeiten zu lassen, wo dies durchführbar ist.
Wahl des Bettes.
Wahl des Bettzeugs.
Private Fernseher.
Bevorzugte Speisen.
Bevorzugte Getränke.
Bevorzugtes Musik-,TV- und Freizeit-Programm.
Helfen Sie beim Wäschewaschen.
Lassen Sie private Gegenstände von zu Hause zu.
Gehen Sie kreativ und schnell auf ihre Anliegen ein.
Kommunizieren Sie echtes Interesse und aufrichtige Fürsorge, selbst wenn das Gegenüber ärgerlich oder gereizt wirkt.

29

Selbstanalyse

Schaffen Sie sich ein Instrument zur Selbstanalyse, um Stärken und Schwächen zu ermitteln, über moralische Verpflichtung und Werteskala zu reflektieren, ein Repertoire eigener Fähigkeiten und psychologischer Kenntnisse aufzustellen, ärger- oder angstauslösende Situationen zu benennen etc. Vor Schulungen.
Fast wie ein Fragebogen vor der Therapie.
Vielleicht mit einem Punktesystem?
Ganz ohne Anforderungen.

30

Familiäre Interventionen

Wenn Ihnen häusliche Spannungen und Stresssituationen bekannt sind, beziehen Sie die ganze Familie in die Lösung ein.

31

Interaktionsziele

Zielsetzung für 1:1-Gespräche, besonders in der ersten Woche nach der Aufnahme (z. B. ein tägliches Gespräch).
Definition der voraussichtlich erforderlichen Minimaldauer und inhaltlichen Bandbreite.
Das ist bereits so gut wie angeordnet.

32

Unregelmäßige Kontrollen

Führen Sie mehr unregelmäßige Kontrollen durch, aber in einer klar definierten Form: für welche Patienten, zu welchem Zweck?

33

Anerkennung durch Vorgesetzte

Stichprobenartige Besuche von Führungskräften des Trägers, die vorbeischauen, die Teammitglieder zu guter Arbeit ermutigen und ihnen ihre Anerkennung ausdrücken.

34

Bevorzugter Lesestoff

Fragen Sie die Patienten, was sie während ihres Aufenthalts auf der Station gerne zu lesen wünschen (Zeitungen, Zeitschriften, usw.), damit man ihnen den bevorzugte Lesestoff zur Verfügung stellen kann (um ihnen mehr Auswahlmöglichkeiten und Freiheiten zu gewähren).
Geben Sie jedem Patienten seine bevorzugte Zeitung. Wird sie morgens geliefert?

35

Wer ich bin

Umdeutung des eigenen Ichs:
Rolle als Pflegeperson, als Elternteil, Team-Ideologie; neue moralische Ausrichtung, öffentliche Verpflichtung zu moralischen Werten neu wecken und hervorholen, was zum Aufbau einer moralischen Identität mit angemessener Selbsteinschätzung und Selbstbehauptung verhilft.
Zu vermeiden: Wertungen, Schwarzweißdenken, bestrafende Ideologie, Überlegenheit und Machtausübung.

36

Lernbereitschaft

Die Mitarbeiter sollten Patienten die Gelegenheit geben, ihnen Dinge beizubringen (wie eine Sprache, Gedichte, ein Musikinstrument usw.), was dazu beiträgt, die den Patienten entgegengebrachte positive Wertschätzung zu intensivieren.

37

Tagesablauf der Pflegenden

Tag/Woche/Monat im Leben einer Pflegenden /eines Stationsleiters, z. B. in kurzen tagebuchähnlichen Eintragungen, die die Patienten lesen können, um die Teammitglieder besser zu verstehen und positiver zu sehen.
Auch das Verständnis der Mitarbeiter untereinander ließe sich auf diese Weise verbessern, also eine teambildende Maßnahme.

38

Bürobeschränkung

Die Regel „Einer rein - einer raus“ für das Stationsbüro einführen, um den Austausch mit den Patienten zu fördern und ausgedehnte Schwätzchen de Mitarbeitenden zu verhindern.

39

Offene Türen

Türen einer geschlossenen Station öffnen, aber die Aufsicht erhöhen; Tür maximal im Auge behalten; nur einen Ausgang öffnen; Gartenbereiche absichern.

40

Persönliche Anerkennung

Sorgen Sie dafür, dass Geburtstage und andere persönliche Daten gebührend gewürdigt werden.
Auch andere Gedenktage sollten mit der ganzen Station gefeiert werden: Hochzeitstage, religiöse Feiertage, nationale Feiern wie Weltmeisterschaften oder Ähnliches.

41

Persönliche Anerkennung

Stellen Sie Kunstwerke oder sonstige Erzeugnisse von Patienten im Stationsbüro und/oder anderswo auf der Station aus.
Eine Idee könnte eine ständige Gruppe sein, die die Arbeiten von Personal/Patienten präsentiert, oder eine andere Gruppe, die ein Kunst-Portfolio mit den Werken der Patienten erstellt, das im Aufenthaltsraum ausliegt.

42

Pflegerische Unterstützung für Ergotherapeuten

Pflegende werden angehalten, nach neuen Wegen für die Unterstützung und Aufwertung der ergotherapeutischen Arbeit auf der Station zu suchen, indem Verstärkung auf den ganzen Tag ausgedehnt wird und indem die Einhaltung des Aktivitätsprogramms der Station gefördert wird.

43

Selbstwertgefühl optimieren

Gedruckte kurze Glaubenssätze (in den Pflegedienstbüros), die die Pflegenden (und andere Mitarbeiter) daran erinnern, warum ihr Job in der Psychiatrie ebenso bedeutend ist wie in anderen klinischen Bereichen.
Dies soll dafür sorgen, das negative Bild zu verbessern, das Pflegekräfte in der Psychiatrie von sich selbst und ihrer Aufgabe haben, weil die Öffentlichkeit dazu tendiert, anderen Formen von Krankenpflege mehr Wertschätzung entgegenzubringen.

44

Ideologie dokumentieren

Eine gemeinsame Ideologie entwickeln, dazu ein gemeinsames, ausführliches Dokument über den Aufgabenbereich der Station und die Arbeit der Pflegenden erstellen.

45

Bewertung durch Patienten

Patienten bewerten die Pflegepersonen nach ihrer positiver Einstellung, professionellen Fähigkeiten, Teamfähigkeit (und anderen Punkten).
Die Stationsleiter können diese Statistiken einsehen und bei der Supervision mit Teammitgliedern über Verbesserungen in den verschiedenen Bereichen reden.

46

Teamfoto

Hängen Sie im Büro ein Foto des gesamten Teams aus.
Das kann den Zusammenhalt und das Arbeitsklima verbessern.
Auch das Zusammentrommeln aller Mitarbeiter für ein gemeinsames Foto ist gut für die Stimmung und den Teamgeist.
Man könnte das auch von einem professionellen Fotografen ausführen lassen.

47

Feedback für die Führungskräfte

Wenn Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre Stationsleitung zu beurteilen und ihren Vorgesetzten konstruktives Feedback zu ihren Führungskompetenzen zu geben, verringert das ihren Stress und hebt ihre Arbeitsmoral.
Forschungsergebnissen zufolge stellt die Beziehung zu ihren Vorgesetzten für Mitarbeiter die größte Quelle für Stress am Arbeitsplatz dar.
Eine mit 150 leitenden Angestellten durchgeführte Studie ergab, dass Führungskräfte auf das Feedback des Teams hin durchaus bereit waren, ihren Führungsstil zu korrigieren. Ohne Feedback zeigten Führungskräfte viel weniger Bereitschaft zu Veränderungen. Das gleiche könnte auch für interdisziplinäre Beziehungen gelten. Eine Herausforderung, aber potenziell produktiv.

48

Unterstützung der Patienten bei der Entlassung

Anrufe von Stationsmitarbeitern, für Besuche häuslicher Pflegeteams sorgen.

49

Atemübungen

Eine weitere einfache Übung, um Emotionen in den Griff zu bekommen:
Die Mitarbeiter auffordern, sich beim Aufkommen von negativen Gefühlen vorzustellen, dass die Luft beim Atmen 15 Sekunden lang durch die Herzgegend oder mitten durch die Brust strömt.
Dazu müssen die Pflegekräfte sich selbst wahrnehmen, beobachten und überwachen - und dann die anderen. Geschäftigkeit und Ablenkung bekämpfen. Kann man erwägen, dass sie jede Stunde eine solche Übung machen? Dann eine Eselsbrücke liefern, um sich an die Aufgaben zu erinnern? Regelmäßig üben (vielleicht nicht jedes Mal bei negativen Gefühlen, weil das wohl kaum machbar wäre)‚ seine Gedanken bewusst wahrzunehmen. Ablenkungstechniken für negative/nicht funktionsorientierte Gedanken.

50

Musikalische Vorlieben

Finden Sie bei der Aufnahme (vielleicht mit Hilfe eines Formulars) heraus, welche Musik der Patient gerne hört (einzelne Künstler, Musikrichtungen ...).
Stellen Sie den Patienten mp3-Player (z. B. preisgünstige iPods) mit ihrer Lieblingsmusik zur Verfügung. Das bekämpft Langeweile und kann nach herausfordernden Vorfällen zur Deeskalation beitragen.

51

Supervision

Über den richtigen Einsatz von Supervision, um daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Kontraktsitzung. Alternativen zum Eins-zu-eins-Gespräch. Verantwortung des Supervisanden.

52

Gedanken stoppen / verändern

Sympathien für den schwierigen, symptomatischen Patienten entwickeln. Eine Umkehrung hervorrufen: Normalerweise werden schwierige Patienten vom Personal nicht gemocht. Frustration und Stress in Sympathie verwandeln. Aber wie?
CBT-Techniken anwenden, um automatische negative Gedanken über Patienten zu bremsen, wie z. B.: „Patient will Aufmerksamkeit erregen“, „sein Benehmen ist nicht symptomatisch“, „er ist wirklich stark gestört“, „er sollte für sein schlechtes Benehmen nicht belohnt werden“ ... Hier müssen die eigenen Reaktionen reflektiert werden, wie Unbehagen und Vermeidung.

53

Bessere Sichtbarkeit

Zur Optimierung des Stationsumfelds: Sichtfenster in die Türen zu allen Patientenzimmern einbauen (trägt zur Reduzierung von Konflikten und deren Eindämmung bei). Ist die Triebfeder dafür, die Angstgefühle der Mitarbeiter zu verringern.

54

Teamzusammenhalt

Teamwork - Einheitlichkeit, gegenseitige Unterstützung, Kommunikation.
Kenntnisnahme und Reaktion. Vorausschauen, vorbeugen, vorausplanen. Überwachen und am Ball bleiben. Schulung zum Erreichen von Einheitlichkeit.
Teambildungsveranstaltung.

55

Umgang mit Verlegungen

Wenn Patienten verlegt werden, sollten sie Gelegenheit bekommen, die neue Station vorab zu besichtigen. Geben Sie auch Erklärungen für den Grund und den therapeutischen Zweck der Verlegung.
Stellen Sie ihnen möglichst gleichzeitig die neuen Pflegepersonen und Ärzte vor, um ihre Aufregung und Ängste angesichts der Verlegung zu mildern.
Studien haben ergeben, dass Gewalt und Aggressionen vor allen Dingen in den ersten Tagen nach Verlegungen in eine neue Station auftreten.

56

Tipptopp

Tadellose Ordnung
Organisieren Sie Schränke und Lager sowie das Büro,
damit alles seinen Platz hat und immer an seinem Platz ist.
Tipptopp.
Vielleicht kann eine erfahrene Verwaltungskraft den Mitarbeitern und dem Stationsleiter dabei unter die Arme greifen.

57

Definition unserer Bestimmung

Stellen Sie Infotexte über die Ausrichtung und den Sinn akutpsychiatrischer Pflege sowie Poster mit thematischen Motiven zur Verfügung und erarbeiten Sie mit dem Team ein Stationskonzept.
Entwerfen Sie eine übergreifende Ideologie oder definieren Sie sie. Das kann dem Team aufgetragen werden, vielleicht mit einem vorgegebenen Rahmen. Daraus ein Poster gestalten und als Flyer auf der Station verteilen.

58

Verdoppeln der gewährten Zeit

Je kränker der Patient, desto mehr Ihrer Zeit sollte er bekommen.
Studien haben gezeigt, dass Patienten mit stark gestörtem Sozialverhalten oft aggressiver auftreten, um soziale Distanz zu überwinden oder Aufmerksamkeit zu erregen.
Daraus lässt sich ableiten, dass man solchen Patienten mehr Zeit schenken sollte als psychisch weniger beeinträchtigten Patienten, jedoch nicht auf reaktive Weise.
Doppelte Zeit gewähren?
2 x 10 Min. pro Schicht für am stärksten erkrankte Patienten oder 4 x 5 Min.?

59

Immer geduldig bleiben

Geduld als Alternative zu keiner Frustration oder kontrollierter Frustration.
Die Erwartungen an die Fähigkeiten und Selbstkontrolle des Patienten realistisch ansetzen, basierend auf einer korrekten Einschätzung seines Krankheitsgrades.
Besondere Anstrengungen im Team, um die Geduld nach einem herausfordernden Vorfall zu steigern.

60

Aus Problemen Chancen machen

Es ist möglich, für sich selbst den Stellenwert von Verhalten schwieriger  Patienten zu verringern.
Helfen Sie den Betroffenen, sich von ihrer Rolle zu distanzieren, damit sie sich im Umgang mit Patienten weniger bedroht oder angegriffen fühlen.
„Mit Worten kann man mich nicht verletzen...“ Oder verbessern Sie das Ansehen der Arbeit als Pflegende in der Psychiatrie und die Bandbreite potenzieller Vergünstigungen - dies bezieht sich nicht nur auf Gehälter, sondern auch auf die persönliche und moralische Entwicklung.

61

Realistisches Risiko

Bringen Sie die unproportional stark empfundene Gefahr durch Fakten auf ein realistisches Maß zurück.
Pflegekräfte entwickeln manchmal übertriebene Vorstellungen über die Häufigkeit von wirklich gefährlichen Situationen,
die tatsächlich eigentlich eher selten auftreten.
Wenn man sich von einer konstanten Erwartung bevorstehender Gewalt beherrschen lässt, nennt man das „verzerrte Gefahrenwahrnehmung“. Könnte für jede Art von Konfliktverhalten gelten.
http://www.kcl.ac.uk/iop/depts/hspr/research/ciemh/mhn/projects/LiteratureReviews.aspx

62

Mitarbeiter kenntlich machen

Badges mit Farbcodes werden so an der Kleidung der Mitarbeiter befestigt (z. B. am Gürtel), dass die Patienten sie gut erkennen können.
Ein gelber Anstecker könnte beispielsweise bedeuten, dass die Pflegende für alle Patienten ansprechbar ist, ein roter, dass das Teammitglied relativ beschäftigt und nur für dingende Angelegenheiten zur Verfügung steht, während ein blauer Badge als Zeichen dafür gilt, dass der Mitarbeiter zurzeit zu viel zu tun hat und nicht ansprechbar ist. Dieses Farbsystem würde dem Ärger von Patienten wegen abgewiesener Anliegen vorbeugen, weil sie von vornherein wüssten, ob ein Teammitglied ihnen gerade helfen kann oder nicht.
Es baut ebenfalls Stresssituationen ab, die durch eine unfreundliche Ablehnung eines überforderten Mitarbeiters entstehen und den Patienten aufregen oder verletzen könnten. Gleichzeitig bräuchten Teammitglieder auch nicht jedes Mal zu erklären, dass sie gerade keine Zeit haben. Es wäre allerdings empfehlenswert, dass immer mindestens ein Mitarbeiter auch wirklich verfügbar IST und das durch die entsprechende Farbe deutlich zu erkennen gibt. Das sollte üblicherweise der Bürodiensthabende sein, aber nicht zwingend.

63

Redner

Bestimmen Sie bei einen Fixierung einen Redner.
Gewalttätige Personen können „dichtmachen“ und nicht mehr hören, was gesagt wird. Die um Deeskalation bemühten Mitarbeiter sind oft so sehr mit der Sicherung des Patienten beschäftigt, dass Verhandlungen und Gespräche oft vernachlässigt werden. Deshalb sollte ein separater Redner eingeteilt werden, der nicht physisch an der Fixierung beteiligt ist.

64

Symptomverständnis

Schulung in Diagnose und Symptomatik, aber auch Konzentration auf die Perspektiven der Patienten.
Wie sehen sie die Welt?
Es geht um die Erweiterung des psychologischen Verständnisses.

65

Schlechte Station

Schulungsthema.
Beschreiben Sie das krasse Gegenteil einer gut funktionierenden Station.
Beschreiben Sie, wie es nicht sein sollte, eine Station mit hoher Konflikt- und Begrenzungsrate.
Damit bringen Sie alle zum Lachen.
Dann fragen Sie alle Beteiligten, was davon vielleicht doch auf ihre eigene Station zutrifft.

66

Ein Dankeschön zum Abschied

Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, dem zu entlassenden Patienten einen Dankesbrief oder eine positive Botschaft mitzugeben.
Dafür könnte man eine Box mit Karten vorsehen.
Dann haben die Patienten beim Nachhausekommen eine positive Erinnerung an ihre Zeit auf der Station.

67

Mehr Personal am Abend

Erhöhen Sie die Mitarbeiterzahl für den Dienst am Abend. In Veröffentlichungen wurden Variationen in der Häufigkeit von Selbstverletzungen aufgezeigt, die besonders am Abend zunehmen.
Der Grund dafür ist unklar. Aber wenn die Pflegenden darauf hingewiesen werden, dass der Abend für Patienten problematisch ist, und sie Patienten mit schwierigen Gefühlslagen verstärkt zur Verfügung stehen, kann das für einen Abbau von Selbstverletzungen sorgen.

68

Ruhe und Frieden

Für ein ruhiges und friedfertiges Stationsklima sorgen: Lärm und hektische Aktivitäten möglichst vermeiden, für eine ruhige, entspannte Atmosphäre sorgen, andere zur Ruhe auffordern, langsames Gehen, leises Reden, Fernsehen in gemäßigter Lautstärke.

69

Bemerken von Depressionen & Veränderungen

Beobachten Sie alle Patienten, um Depressionszustände sofort zu erkennen. Sie sollten wissen, was von ihnen als negative Veränderung empfunden wird (Arbeitsplatzverlust, Platzierung in unerwünschter Unterkunft, Verlust von Freiheiten, Freunden, Status usw.). Wenn nötig können Sie sofort eingreifen.

70

Dreieck der Möglichkeiten

Ein Instrument zur Aggressionsbewältigung und das „Dreieck der Möglichkeiten“ (bei Google findet man mehrere Beispiele) haben Patienten dabei geholfen, ihre Wut- und Frustrationsgefühle zu erkennen und in den Griff zu bekommen.
Es handelt sich um eine strukturierte Führung durch Wahlmöglichkeiten für Patienten, die erste Anzeichen von Aufregung zeigen. In dieser Liste befinden sich ihre Optionen von der beliebtesten bis zur unbeliebtesten.

71

Anerkennung

Führen Sie die Auszeichnung eines „Stationsmitarbeiters der Woche/des Monats“ (mit einer kleinen finanziellen Anerkennung) ein, auf der Grundlage von anonymen Bewertungen durch die Patienten.
Das führt durchaus zu einer Motivierung der Teammitglieder, anders an ihre Arbeit heranzugehen, was wiederum die Häufigkeit von Konflikten und ihrer Eindämmung reduzieren kann. Eine Idee wäre es, dass der Stationsleiter jeden Monat drei Mitarbeiter nominiert, unter denen die Patienten einen Gewinner auswählen dürfen.
Urkunde und/oder Gutschein als Anerkennung
Auszeichnung für „die positive Leistung des Monats“ (Vergabe vom Stationsleiter).
Damit werden Teammitglieder für positive Leistungen belohnt und motiviert, weiterhin gute Arbeit zu leisten und als Vorbild zu dienen.
Der Effekt dieser Maßnahme könnte noch intensiviert werden, indem man die positiven Leistungen während der Teambesprechung durchspricht.

72

Stimmungsanzeiger

Anstecker/Aufkleber, die die Stimmung anzeigen, können für die Patienten bereitgelegt werden.
Damit können Patienten ihr aktuelles Gefühlsbarometer deutlich anzeigen, und Mitpatienten und Mitarbeiter wissen sofort, woran sie sind, ob der Patient gerade traurig, wütend oder gut gelaunt ist.

73

Klarheit innerhalb der Patientengruppe

Klare Verhältnisse sind auch innerhalb der Patientengruppe wichtig.
Mehr Privatsphäre.
Den Patienten vor der Annäherung ansprechen.
Ihm durch Angaben zum Ort und zur Person Orientierung verschaffen.
Noch mehr Höflichkeit und Respekt.
Schulen Sie auch die Patienten in dieser Art der Annäherung.
Dies ist eine Maßnahme für Mitpatienten zum richtigen Umgang mit paranoiden Patienten.

74

Selektive Aktivierung

Studien ergaben, dass sozial zurückgezogene Patienten dazu neigen, sich durch aggressives Verhalten den angebotenen Aktivitäten zu entziehen und ihre soziale Isolierung aufrechtzuerhalten.
Depressive Patienten dagegen nutzen Aggressivität, um Aufmerksamkeit zu erregen und die soziale Distanz abzubauen.
Das Team sollte also lernen, diese beiden Symptomatiken auseinanderzuhalten und dementsprechend mit dem jeweiligen Patienten umzugehen, also sozial zurückgezogene Patienten nicht zu Aktivitäten zu drängen, depressive Patienten jedoch verstärkt einzubinden.

75

Gestaffelter Zeitplan

Ein gestaffelter Zeitplan der Aktivitäten auf der Station verhindert, dass es hektisch wird (z. B. morgens, wenn zum Schichtwechsel auch noch das Frühstück und die Morgentoilette anfallen).
Patienten mit kognitiven Funktionsstörungen könnten von dieser Maßnahme überfordert sein und ablehnend und übertrieben reagieren.
Trotzdem sollte der vorgegebene Zeitplan so gut wie möglich eingehalten werden.

76

Kabellose Kopfhörer

Wenn alle Patienten beim Fernsehen kabellose Kopfhörer verwenden, sorgt das auf der Station für mehr Ruhe und weniger Stressfaktoren.

77

Unsere Geschichte

Plädoyer für Pflegeethik, professionelles Verhalten und historische Vorbilder. Statt historischer Vorbilder können auch Pflegepersonen von bestimmten Kliniken zu bestimmten Zeiten hervorgehoben werden. Erinnern Sie an Leistungen von Leuten wie z.B. Chris Abderhalden usw.

78

Verringerung von Selbststigmatisierung

Abbau der Selbststigmatisierung von Patienten, z. B. von Gefühlen der Scham, Schuld und Minderwertigkeit aufgrund ihre psychischen Erkrankung. Ein wichtiger Faktor, denn vorausgegangene Studien ergaben eine Verbindung zwischen Selbststigmatisierung, Selbstwertgefühl und psychischer Gesundheit. Als Techniken zum Abbau dieser Selbstverurteilung könnte Lesestoff eingesetzt werden, der die Thematik Selbststigmatisierung erklärt, inklusive falscher Auffassungen darüber und was man dagegen tun kann.

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Zielgerichtete Unterstützung

Regelmäßige Einschätzung der sozialen Unterstützung von Teammitgliedern und gezielte Arbeit mit denjenigen, die sich benachteiligt fühlen.

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Orientierung

Pläne von der Station mit „Sie sind hier“-Pfeilen, die den Patienten bei der Orientierung helfen.
Beschilderung in großer Schrift.
Viele Patienten auf akutpsychiatrischen Stationen leiden unter nicht erkannten kognitiven Störungen kombiniert mit Psychosen.
Fühlen sie sich verwirrt, löst das in ihnen möglicherweise Furcht aus, die sich wiederum in Wut verwandeln kann.

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Verschließbare Schränke

Bieten Sie verschließbare Aufbewahrungsmöglichkeiten für Wertgegenstände an. Dadurch werden Diebstähle und daraus resultierender Streit unter Patienten verhindert.

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Besuche von früheren Patienten

Bitten Sie als geheilt entlassene Patienten wiederzukommen und der Station einen Besuch abzustatten. Das trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter einen menschlicheren Blick auf ihre aktuellen Patienten bekommen. Es wäre auch nett, wenn sich diese Besucher mit den Patienten der Station unterhalten, ihnen Fragen über ihre Zeit hier und ihre damaligen Bewältigungsstrategien beantworten würden.
Eine nette Art der Hilfe auf Augenhöhe.

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Haarpflege

Kostenlose Haar-/Bartpflege anbieten, denn ein gepflegtes Äußeres trägt zum Selbstwertgefühl und zu mehr Würde bei.